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Verhalten in einem Notfall

Grundlagen der Notfallkommunikation

  • Ruhe bewahren – versuchen strukturiert und klar zu denken. Hektik führt zu Fehler!
  • Kommunikationsketten und Notfallprotokolle (FiB) befolgen
  • Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Kommunikationsketten und Notfallprotokolle

Bei diesem Bereich muss zwischen Ferien im Betrieb sowie der mobilen Animation unterschieden werden.

Bei Ferien im Betrieb wird beim Start der Ferienaktion in den Dokumentationsunterlagen ein Notfallprotokoll zu finden sein. In diesem Notfallprotokoll ist die spezifische Kommunikationsreihenfolge und Anrufreihenfolge zu finden. Weiters ist in diesem Notfallprotokoll geregelt, ob die Eltern von der Firma oder der Ferienaktion verständigt werden.

Bei der mobilen Animation ist man einer komplett anderen Lage ausgesetzt. Hierbei ist man zu zweit in unbekanntem Terrain. Hier sind die zivilen Notrufnummern zu wählen. Ist der Einsatz der mobilen Animation örtlich im Bereich eines Firmengeländes fragt um Rat! Mitarbeiter der Firmen können meist den notrufannehmenden Stellen besser die Örtlichkeiten mitteilen und wissen über firmeninterne Notfallprotokolle Bescheid.

Eine Kommunikationskette beschreibt die Reihenfolge von verschiedenen Verständigungen. Bei Ferien im Betrieb sind diese im Notfallprotokoll zu vermerken. Bei der Mobilen Animation soll IMMER MINDESTENS EIN Elternteil nach einem Vorfall verständigt werden. Dabei ist jeder relevante Vorfall herbeizuziehen. Unter einem relevanten Vorfall versteht man einen Unfall, eine Verletzung oder plötzlich auftretende Krankheit – zum Beispiel soll bei einem Sturz mit Schürfwunde oder jeglichen Verletzungen (auch „Pflasterpicken“ oder „wird nur ein blauer Fleck“). Dabei ist zu unterscheiden, ob eine Anwendung der Ersten Hilfe notwendig ist. Wurde ein Kind mit einem Pflaster versorgt sollten die Eltern mit aller Ruhe (es ist egal, wenn es länger dauert, denn es besteht keine akute gefährliche oder schmerzhafte Situation) versucht werden aufzufinden und über diese Verletzung informiert werden.

Die nächste Stufe einer möglichen Situation wäre eine mögliche Verstauchung / akute Schmerzen nach einem Sturz / Erkrankungen (Erbrechen, Durchfall, …). Dabei sollte versucht werden ein Elternteil auf der Veranstaltung aufzusuchen – falls dieses nicht ohnehin vor Ort ist – und gebeten werden unmittelbar mitzukommen. Dabei ruhig und sachlich mit den Elternteilen sprechen, um eine beruhigende Ausstrahlung zu erzielen. Dabei soll den Eltern das Kind in deren Verantwortung gegeben werden und diese entscheiden über das weitere Vorgehen.

Die dritte und letzte Stufe einer möglichen Situation beschreibt einen akut gefährlichen oder stark schmerzhaften Zustand des Kindes oder der Person. (Nicht nur Kinder können zum Notfall werden) Kommt es zu einem derartigen Zustand, soll unmittelbar der Rettungsdienst verständigt werden.

ACHTUNG

Sind zwei Personen zur Verfügung und die Situation lässt es zu, soll nach dem Absetzen des Notrufs versucht werden ein Elternteil zu finden und zu informieren. Das Wichtigste: Der Patient bleibt NIEMALS allein.

Notrufnummer

Wählt man in Österreich eine der Notrufnummern kommt man in verschiedenste Leitstellen – verteilt in ganz Oberösterreich. Wichtig hierbei ist es zu wissen, dass immer sein Anliegen aufgenommen und weitergegeben oder sein Anruf an die zuständige Leitstelle vermittelt wird und somit ein weiteres Anrufen nicht notwendig ist.

Notrufnummer

Handelt es sich um einen Notruf, bei dem beispielsweise die Feuerwehr, die Polizei als auch der Rettungsdienst benötigt wird empfiehlt es sich beim Rettungsdienst unter der Nummer 144 anzurufen, da diese zur Ersten Hilfe über das Telefon anleiten können. Anschließend muss jedoch keine weitere Notrufnummer gewählt werden, da die annehmende Leitstelle alle benötigten Einsatzkräfte anfordern kann und wird.

Sollte es zu einer Vergiftung bei einem Einsatz kommen, ist eine Rücksprache mit dem Vergiftungsnotruf immer ratsam. Sollte ein Kind beispielsweise Farbe verschluckt haben, … ist unter dem Vergiftungsnotruf möglich, sich über die nächsten Schritte zu informieren – Die Spezialisten im Gegenüber geben euch anschließend Informationen bezüglich der weiteren Vorgehensweise.

Notruftelefonat

  • Seid ihr in der Situation allein und der Patient reagiert nicht mehr – Telefoniert mit Lautsprecher!
  • Hört dem Spezialisten am anderen Ende zu und reagiert auf seine Fragen! Gibt euch die Leitstelle Anweisungen, führt diese bitte auch aus!
  • Bereits während des Notrufgesprächs werden die Einsatzkräfte alarmiert. Ein längeres Telefonat bedeutet nicht, dass die Einsatzkräfte noch nicht losgeschickt werden.

Erste Hilfe

Das Wichtigste – Beruhige den Patienten!

  • Bringe das Kind in eine für es angenehme Position!
  • Sorge für frische Luft! Öffne die Fenster und gegebenenfalls beengende Kleidung / die Windel
  • Decken Sie das Kind zu, wenn es notwendig ist – Auf den Wärmeerhalt achten!

Diese Basismaßnahmen kann bei jedem noch so kleinen Notfall durchführen! Oftmals können diese die Situation des Patienten erheblich verbessern mit minimalstem Aufwand!

Basismaßnahmen

Erkennen von Gefahren - Retten aus gefährlichen Umgebungen

  • Eigenschutz vor Fremdschutz!
  • Findest du den Patienten in einer Gefahrenzone, so musst du dieses – wenn es die eigene Sicherheit zulässt – wegziehen.
  • Wenn ein regloser Patient auf dem Bauch liegt, musst du es umdrehen, um anschließend die Atmung zu kontrollieren. Wähle so früh als möglich den Notruf!
  • Ist das Wegziehen eines Kindes aus einer Gefahrenzone auf die empfohlene Art bzw. ein Wegtragen nicht möglich, so ist ein Wegziehen im Rahmen deiner Möglichkeiten sinnvoll

Retten

Leben Retten - Überprüfung der Atmung

  • Sprich den Patienten laut an. Rüttle den Patienten an den Schultern. Wenn möglich: Defibrillator und Verbandskasten holen lassen!
  • Wenn der Patient nicht reagiert: Überprüfe die Atmung, indem du den Kopf – bei einem Kind nur leicht, bei einem Erwachsenen komplett – überstreckst. Wähle so früh als möglich den Notruf!
  • Wenn der Patient atmet, drehe ihn in die (stabile) Seitenlage! Wenn er nicht normal atmet oder du nicht sicher bist, ob er normal atmet, führe die Wiederbelebung durch!

Atmung

Leben Retten - Die stabile Seitenlage

  • Drehe das Kind auf die Seite! Wenn möglich: Defibrillator und Verbandskasten holen lassen!
  • Überstrecke den Kopf! Rufe so früh wie möglich den Notruf 144 und Hilfe aus der Umgebung. Kontrolliere im Minutentakt die Atmung – Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
  • Überprüfe die Atmung in dem du den Kopf überstreckst: sehen, hören, fühlen!

Seitenlage

Leben Retten - Reanimationsmaßnahmen setzen!

  • Kind (nicht bei Erwachsenem!): Führe fünf initiale Beatmungen durch. Kopf leicht überstrecken und Nasenlöcher zuhalten: Blase deine Atemluft in den Mund des reglosen Kindes, sodass sich sein Brustkorb wie bei einer normalen Atmung hebt. Wenn möglich: Defibrillator und Verbandskasten holen lassen!
  • Falls noch nicht geschehen, rufe nach den fünf Beatmungen den Rettungsdienst! Drücke schnell (Baby Shark, …) und kräftig auf die Mitte des Brustkorbs. Die Herzdruckmassage kann auch mit beiden Armen durchgeführt werden. Führe 30 Herzdruckmassagen in Abwechslung mit 2 Beatmungen durch – Wenn möglich verwende einen Defibrillator!
  • Falls verfügbar, verwende ein Beatmungstuch! Höre mit der Wiederbelebung nur auf, wenn das Kind aufwacht, wieder normal atmet oder der Rettungsdienst eintrifft und übernimmt.

Reanimation

Leben Retten - Verschlucken / Atemwegsverlegung

  • Veranlasse den Notruf! Eine schwere Atemwegsverlegung erkennst du daran, dass das Kind plötzlich nicht mehr atmen, sprechen oder husten kann!
  • Bei kleineren Kindern: Beuge das Kind kopfüber über dein Bein. Schlage mit der flachen Hand bis zu fünf Mal fest zwischen die Schulterblätter!
  • Bei größeren Kindern & Erwachsenen: Der Patient soll wenn möglich geradestehen. Schlage mit der flachen Hand bis zu fünf Mal fest zwischen die Schulterblätter
  • Wenn keine Besserung aufgetreten ist: Lege die geballte Faust oberhalb des Nabels und unterhalb der Brust. Umfasse diese mit der anderen Hand und ziehe diese bis zu fünf Mal kräftig nach innen und oben. (Heimlich-Manöver) – Anschließend ZWINGEND Rettungsdienst und Krankenhaus!
  • Führe diese Maßnahmen abwechselnd durch, bis Besserung eintritt oder der Patient das Bewusstsein verliert => Reanimation!

Verschlucken

Leben Retten - Starke Blutung

  • Eine starke Blutung erkennst du daran, dass Blut schwallartig oder spritzend austritt
  • Drücke mit etwas Saugfähigem fest auf die Wunde und halte den Arm hoch Falls verfügbar: Verwende Einmalhandschuhe
  • Rufe so schnell wie möglich den Notruf oder stelle sicher, dass dies jemand anderes macht
  • Lagere die Beine hoch und drücke weiter fest auf die Wunde, bis Hilfe eintrifft
  • An Armen und Beinen kann auch ein Druckverband angelegt werden! Lege dafür einen Druckkörper auf die Wundauflage und wickle diesen mit einer elastischen Mullbinde fest!
  • Ein Druckkörper muss größer als die Wunde sein, aus saugfähigem Material bestehen und sich der Körperform anpassen. Blutet es durch den Druckverband durch, übe manuellen Druck auf den Druckverband aus!

Druckverband

Weitere Erste-Hilfe Maßnahmen

Erste Brandbekämpfung

Der Feuerlöscher

Feuerlöscher

Löschtaktik

Löschtaktik